• Werkschau Kieler Arbeiterfotografen

    Werkschau Kieler Arbeiterfotografen

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    01. Januar  2014 Vom 3. bis 20.12. 2013 wurde im Emma-Sorgenfrei-Forum, dem Foyer des Kieler Gewerkschaftshauses, eine sehenswerte Werkschau der AG Arbeiterfotografie bei der IG Metall Kiel-Neumünster präsentiert.Seit 2008 machen 15 Arbeiterfotografen, aktive Gewerkschafter aus Kiel, gemeinsam Bilder. "Sie versuchen den Menschen nah zu sein und bewegen sich zwischen emphatischer Dokumentation und konkreter Anklage sozialer Ungleichheit und stehen in der Tradition der alten Arbeiterfotografie. Als Mitglieder der Einheitsgewerkschaften und Mitglieder unterschiedlicher Parteien und sozialer Bewegungen wollen sie mit ihren Mitteln Einfluss nehmen und Mut zur Veränderung machen." heißt es in ihrer Werkschau-Ankündigung.

  • Wie willkommen sind „Fremde“ in Kiel?!

    Fotoausstellung der AG Arbeiterfotografie im Rahmen der interkulturellen

    Woche

    Wie willkommen sind „Fremde“ in Kiel?!

     

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    Vom 23.-27. September präsentiert die AG Arbeiterfotografie der Kieler Gewerkschaften im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ im innerstädtischen Shoppingcenter Holstentörn großformatige Fotos über die Lebenssituation von Flüchtlingen in Kiel. Die Bilder bewegen sich dabei zwischen Dokumentation und konkreter Anklage über deren Lebensbedingungen.

  • Die Kieler Stadtgalerie zeigt Arbeiten von Heinrich Ehmsen, Isa Genzken und Kristin Grothe

    Kunst als Widerspiel

    Die Kieler Stadtgalerie zeigt Arbeiten von Heinrich Ehmsen, Isa Genzken und Kristin Grothe

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    Heinrich-Ehmsen-Am-Ende-eines-Krieges-1954-Öl-auf-Leinwand-©-Nachlass-Heinrich-Ehmsen

    Mit der Ausstellung „Kunst als Widerspiel“ zeigen die Heinrich-Ehmsen-Stiftung und die Kieler Stadtgalerie in den Räumen der Stiftung die bereits zehnte Sonderausstellung seit 1983. Stadtgaleriechef Wolfgang Zeigerer präsentiert neben drei Gemälden Ehmsens (Geburtsjahr 1886) Arbeiten von zwei jüngeren Künstlerinnen,  der 1949 geborenen Isa Genzken und von Kristin Grothe, mit dreiundvierzig Jahren noch einmal eine Generation jünger.

  • „Neulich deutschten auf deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend“

    „Neulich deutschten auf deutsch vier deutsche Deutschlinge deutschend“

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    Ein durchaus aktuelles Gedicht zur gegenwärtigen „Flüchtlingsdebatte“ und zur „deutschen Leitkultur“ schrieb Friedrich Rückert bereits vor knapp zweihundert Jahren. Es heißt "Grammatische Deutschheit" und beobachtet versmäßig einige Zeitgenossen beim Wettstreit um die wahre deutsche Gesinnung.

  • Immer noch aufstehen und singen

    Ernst-Busch-Chor feierte ungerades Jubiläum:

    Immer noch aufstehen und singen

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    01. Februar 2016 Wer so lange dabei ist, darf sein 40. Jubiläum auch mal ein Jahr später feiern. Denn die politischen Zeitläufe, die der Kieler Ernst Busch Chor seit 1975 mit seinen Programmen kritisch kommentierend begleitet, halten sich auch nicht an „gerade“ Jahreszahlen, kehren vielmehr periodisch wieder. Wie arbeitet ein im Nachgang der „68er“ in der Tradition der Arbeiterbewegung entstandener Chor heute? Wir haben bei einer Probe zugehört – und keinerlei „Midlife-Krise“ entdeckt. 

  • Kabarett über Migration, Abschottung und Identität

    Die Verteidigung der Gartenzwerge

    Kabarett über Migration, Abschottung und Identität

    01.Oktober 2016 In Deutschland herrschen Angst und Panik. Ausländer überschwemmen das Land. Die deutsche Identität ist bedroht. Doch die AfD – die Armee für Deutschland – nimmt den Kampf auf und beschützt die Städte vor der drohenden Invasion. 

  • Von Kiel bis Leningrad - Erinnerungen eines revolutionären Matrosen

    Lesung mit Rolf Becker:

    Von Kiel bis Leningrad - Erinnerungen eines revolutionären Matrosen

    01. April 2018 05.04.2018, 18:00 bis 19:30 im Kieler Gewerkschaftshaus Lichtsaal, Restaurant Legienhof, Legienstraße. "Von Kiel bis Leningrad - Erinnerungen eines revolutionären Matrosen", dies ist der Titel des Buches von Andreas Hansen in Zusammenarbeit mit Dieter Nelles, aus dem Rolf Becker, Schauspieler, Synchronsprecher und ver.di-Mitglied, zu 100 Jahre Novemberrevolution von 1918 im Kieler Gewerkschaftshaus lesen wird.Im Buch geht es um die Memoiren des Gewerkschaftsaktivisten, Marinesoldat, kommunistischen Revolutionärs und Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus Hermann Knüfken (geboren 9. Februar 1893 in Düsseldorf; † 8. Februar 1976 in Brighton).

  • Kunst in Kiel:

    Kunst in Kiel:

    01. Juni 2018 Das Wandgemälde „Revolution und Krieg“ am Iltisbunker muss gerettet werdenDie Stadt Kiel will jetzt anscheinend schon im Juni das etwas in die Jahre gekommene und sträflich vernachlässigte Kunstwerk auf dem Gaardener Iltisbunker beseitigen lassen. Eine Renovierung sei angeblich zu teuer, obwohl der Künstler selber angeboten hat, es aufzubessern. Am 13.5. sollten sich nun Künstler in Gaarden mit neuen Bilder vorstellen, die dort kostengünstig neu angebracht werden sollen.

  • Feine Sahne Fischfilet

    Feine Sahne Fischfilet:

    Beobachtungen vom Konzert in Kiel

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    Fotos: U.Stephan, mediabase

    01. Januar 2019 Kiel, 29. November 2018. Mehrere hunderte Menschen stehen vor der ausverkauften halle400. Wochen zuvor und danach in vielen kleineren und größeren Städten zeigte sich immer das gleiche Bild – wenn Feine Sahne Fischfilet die Bühnen der Konzerträume und Jugendzentren betreten. Gut gelaunte Menschen freuen sich auf die kommenden anderthalb Stunden. Man kann an diesem Abend viele Shirts mit politischen Statements bestaunen.

    Diese gute Stimmung gepaart mit klaren linken Ansagen passte in der Vergangenheit nicht allen. Und so hat die Band vor allem immer wieder an Popularität gewinnen können, weil der Verfassungsschutz sie überwachte, weil Bombendrohungen ihre Konzerte verhindern sollten und vieles mehr.

    Aber in Kiel gab es keine Störungen – das Konzert begann, aber was bleibt nach 90 Minuten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)?

  • 05-2019 Dokumentarfilm: The Balcony.

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    Mi., 08.05., 20 Uhr, Hansa 48
    Dokumentarfilm: The Balcony.
    Wehrmachtsverbrechen in Griechenland.
    Regisseur: Chrysanthos Konstantinides.
    100 Minuten (mit deutschem Untertitel)
    Eine Veranstaltung des Griechenland-Soli-Komitees

  • Deklaration zum Venezuela-Konflikt

     

    Der Weckruf

    Eine Deklaration zum Venezuela-Konflikt fordert ehrliche Aufklärung und mehr Zurückhaltung des Westens.

    von Raina Zimmering 

    Foto: railway fx/Shutterstock.com

    Für die Einhaltung des Völkerrechts und gegen Desinformation durch die deutsche Regierung und deutsche Medien! Dafür setzen sich über hundert WissenschaftlerInnen, ExpertInnen und Privatleute verschiedenster Sparten in ihrer Deklaration ein — darunter auch einige AutorInnen des Rubikon. Ihre Forderungen: Die Wahrheit über die Regime change-Absichten der USA und ihrer Verbündeten muss auf den Tisch. Deutschland sollte seine perfide Doppelstrategie — nach außen für den Frieden eintreten, in Wahrheit Öl ins Feuer eines möglichen Bürgerkriegs gießen — beenden. Die Unterstützung des durch demokratische Wahlen nicht legitimierten Selbsternenners Guaidó muss als das gebrandmarkt werden was sie ist: völkerrechtlich höchst fragwürdig.

    Wir sind BürgerInnen aus der Bundesrepublik Deutschland und aus Europa, LateinamerikanerInnen, die in Europa leben und EuropäerInnen, die in Lateinamerika oder anderen Ländern leben. Die deutsche Politik im Venezuela-Konflikt und die Desinformation vieler deutscher Medien besorgt uns sehr und veranlasst uns, folgende Deklaration zu unterstützen:

    Nach der Regierungsübernahme durch Hugo Chavez in dem erdölreichsten Land der Welt hatten sich die Lebensverhältnisse der venezolanischen Bevölkerung, insbesondere der unteren Schichten, spürbar verbessert. Dies änderte sich in den letzten Jahren auf dramatische Weise.

    Wichtige Ursachen für die Verschlechterung der Situation sind das Sinken des Ölpreises, eine zerstörerische Sanktionspolitik der USA und weiterer westlicher Staaten, ein Wirtschaftskrieg durch westliche Länder und durch das Großkapital und ein „Krieg niederer Intensität“ der USA mit dem Ziel des „Regime Changes“.

    Auf diese Subversionsstrategien konnte das auf Renten basierte und auf Verteilung orientierte Gesellschaftssystem Venezuelas keine adäquaten Gegenstrategien etablieren und agiert zunehmend mit Notverordnungen und politischen Sondermaßnahmen, um die langfristig konstruierte Krise im Land zu bewältigen. Durch die von den USA initiierte Selbsternennung des Parlamentspräsidenten Juan Guaidó im Januar 2019 zum Präsidenten der Republik kam es endgültig zu einer Spaltung des Landes und einer extremen Zuspitzung der politischen und wirtschaftlichen Krise.

    Nachdem die Maßnahmen des „Regime Changes“ und völkerrechtswidrige äußere Aktionen nach der Selbsternennung Guaidós, wie

    • die Androhungen einer militärischen Intervention durch die USA,

    • die diplomatische Anerkennung von Juan Guaidó als legitimer Präsident durch eine Reihe von westlichen Staaten,

    • die Forderungen der USA und europäischer Staaten nach sofortiger Ausrufung von Präsidentenwahlen in Venezuela,

    • Ultimaten gegen das venezolanische Militär durch Präsident Donald Trump,

    • die illegale und völkerrechtswidrige „humanitäre Hilfe“, die mit politischen Zielen verwoben wurde, und

    • die Einschüchterung der Bevölkerung durch Gewaltakte der Opposition (Straßenschlachten und die Ermordung von Passanten)

    • nicht gelungen sind, drohen die USA und ihre rechten Verbündeten in Lateinamerika die völlige Lahmlegung des Landes an, um den „Regime Change“ nun doch noch zu erzwingen.

    Die über allem stehende Argumentation der westlichen Staaten, dem „Leiden“ des venezolanischen Volkes ein Ende zu bereiten, verkehrt sich nunmehr in ihr Gegenteil und offenbart das wahre Gesicht der Anti-Maduro-Koalition. Das Leid der venezolanischen Bevölkerung wird gegenwärtig durch die verschärften Subversions- und Sanktionsstrategien auf das Äußerste zugespitzt. Nahrungsmittel- und Medikamentenmangel, Stromausfälle und Wassermangel prägen das Alltagsleben der Venezolaner, auch wenn sie durch Sonderhilfsaktionen der Maduro-Regierung und Hilfsmaßnahmen der UNO, Russlands, anderer Regierungen und Solidaritätsaktionen aus der ganzen Welt abgemildert werden.

    Um die Lebenssituation des venezolanischen Volkes zu erleichtern, um eine adäquate Lösung des Konfliktes im Sinne des Völkerrechtes, insbesondere des Selbstbestimmungsrechtes des venezolanischen Volkes zu erreichen und das Recht der deutschen Öffentlichkeit auf wahrheitsgemäße und umfassende Information zu realisieren, fordern wir die deutsche Regierung und die Mehrzahl der deutschen Medien auf,

    1. über die wahren Ursachen des Konfliktes in Venezuela aufzuklären, wozu nicht nur die systembedingten Defizite in Venezuela, sondern der Interessenkonflikt um die Verfügungsgewalt über die riesigen Ölreserven und die unterschiedlichen Auffassungen über das einzuschlagende Gesellschaftsmodell gehören.
    2. über die realen Mehrheitsverhältnisse im venezolanischen Volk aufzuklären und eine einseitige Berichterstattung zu verhindern. So werden nur Informationen verbreitet, die die Guaidó-Anhänger zeigen, aber nicht die Unterstützung der venezolanischen Bevölkerung für die Maduro-Regierung, die auf eine nach wie vor große Anhängerschaft verweisen kann. Der von der deutschen Regierung und von deutschen Medien verwendete Passus „venezolanisches Volk“ bezieht sich lediglich auf die Anhängerschaft von Guaidó, ist unterkomplex und schließt den anderen Teil der Bevölkerung aus.
    3. sich den Untersuchungsergebnissen des „wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages“ und bekannter Völkerrechtsexperten über das vermutete völkerrechtswidrige Verhalten bei der Anerkennung des selbst ernannten Übergangspräsidenten, Juan Guaidó, durch die deutsche Regierung öffentlich zu stellen.
    4. über die problematische Biographie des selbst ernannten Präsidenten Juan Guaidó, seine Zugehörigkeit zu dem gewalttätigsten Teil der Opposition und seine jahrzehntelange Vorbereitung als „Regime-Change-Kader“ durch die USA, wie sie von US-amerikanischen Analysten offengelegt wurden, aufzuklären.
    5. sich der Frage zu stellen, wieso die deutsche Regierung gegenüber der US-Regierung von Donald Trump und rechten bis rechtsextremen lateinamerikanischen Regierungen wie zum Beispiel der von Jair Bolsonaro in Brasilien in der Venezuela-Frage als Verbündete auftreten.
    6. sich dem Widerspruch zu stellen, dass einerseits durch Außenminister Heiko Maas behauptet wird, eine „friedliche Lösung“ in Venezuela anzustreben, und andrerseits die Sanktionen gegen Venezuela vertieft werden und eine einseitige Haltung in dem Konflikt vertreten wird.
    7. die Verbreitung von nicht belegten Informationen über Venezuela oder das Verschweigen von Tatsachen zu verhindern (Beispiel: „humanitäre Hilfe“ durch die USA und deren Verbindung mit politischen Zielen).
    8. über humanitäre Hilfen der UNO, Russlands und anderer Staaten für Venezuela auf legaler völkerrechtlicher Grundlage zu informieren.
    9. sich eindeutig von einer eventuellen militärischen Intervention der USA in Venezuela zu distanzieren.
    10. sich nicht bedingungslos der „Regime-Change-Strategie“ der USA mit der Gefahr eines militärischen Ausgangs mit verheerenden Folgen für das venezolanische Volk anzuschließen, sondern sich im Sinne des sogenannten Montevideo-Prozesses, der durch Mexiko und Uruguay initiiert wurde, als Vermittler zwischen den venezolanischen Konfliktparteien und zum Nutzen des gesamten venezolanischen Volkes zu betätigen.

    Der Weg aus der tiefen Krise, die die venezolanische Gesellschaft durchlebt, muss auf einer friedlichen, völkerrechtskonformen und verfassungsmäßigen Grundlage vor sich gehen und dem Wohl des gesamten venezolanischen Volkes dienen.

    Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/der-weckruf

    Aufruf unterzeichnen:

    Auf dieser Website können Sie die Deklaration durch Klicken auf das Venezuela-Symbol ganz oben in der rechten Seitenleiste unterschreiben. 

  • 04-2020 Fachtag Elementare Musikalische Bildung

    Fachtag Elementare Musikalische Bildung

    Musikhochschule Lübeck
    Aktion: „Mit Pauke und Trompete – Gute Bildung braucht mehr Knete“

    Rund 60 Teilnehmer*innen des Fachtages Elementare Musikalische Bildung an der Musikhochschule Lübeck beteiligen sich vor Beginn der Tagung bei einer musikalischen ver.di-Aktion „Mit Pauke und Trompete – Gute Bildung braucht mehr Knete“.
    Elementare Musikerziehung droht aus Sicht der Gewerkschaft ver.di in Schleswig-Holstein unter die Räder zu kommen. Vor allem im ländlichen Raum zeigen sich erhebliche Lücken. Musiklehrkräfte sollen zahlreiche Standorte abdecken und an unterschiedlichsten Einsatzorten tätig werden. Zugleich sind die verfügbaren Mittel für ihren Einsatz gering, die Beschäftigung prekär und die Vergütung häufig schlecht. Hinzu kommt ein Mangel an Musiklehrkräften in allgemeinbildenden Schulen.
    ver.di plädiert für Maßnahmen, die eine flächendeckende Ausweitung der elementaren Musikerziehung in allen KiTas und Schulen des Landes zum Ziel haben. Arbeitsbedingungen für Musiklehrkräfte und Pädagog*innen müssen deutlich verbessert und aufgewertet werden. Dazu zählen tarifliche Festanstellung, faire und gleichgestellte Bezahlung und kostenfreie musikalische Aus- und Fortbildung.

    „Das Land Schleswig-Holstein muss in den Bereich Elementare Musikerziehung und für öffentliche Musikschulen deutlich mehr Mittel investieren,“ fordert Agnes Schreieder von ver.di. Eine Verbesserung der Situation ist nötig, um auch künftig ausreichend Nachwuchs für die wichtige Aufgabe der Musikalischen Bildung und Früherziehung zu finden.
    Die ver.di-Aktion fand statt am Sonnabend, 22.02.2020 vor der Musikhochschule Lübeck.
    Ansprechpartnerin: Agnes Schreieder, 0151-1426 6043

    (Quelle: ver.di Nord)

  • 05-2020 Mit der Wilhelm-Bauer-Büste Werbung für heimtückische Waffen

    Manfred Sihle Wissel Bueste Wilhelm Bauer Foto LH Kiel Imke Schroeder

    U-Boot-Erfinder an der Hörn:

    Mit der Wilhelm-Bauer-Büste Werbung für heimtückische Waffen

    Die Stadt Kiel und der Ortsbeirat Gaarden hat am 31.3.2020 die Bronzebüste des Erbauers des ersten U-Bootes in Kiel am Hörnufer südlich des Museumshafens Kiel aufgebaut. Das erste deutsche U-Boot versank gleich auf seiner Probefahrt am 1.2.1851 in der Kieler Förde und erst 1887 wurde der „Brandtaucher“ geborgen.

    Die Stadt Kiel schreibt in einer Pressemitteilung: „Im vergangenen Jahr hatte sich ein Kreis von Engagierten um den Kieler Historiker Prof. Dr. Peter Wulf dafür eingesetzt, die Büste wieder aufzustellen. Der renommierte Bildhauer Manfred Sihle-Wissel hat mit Unterstützung durch das Kulturdezernat jetzt einen vorhandenen Amboss genutzt und sein Kunstwerk erneuert. Der Amboss befand sich im städtischen Besitz und stand in der Nähe des Schifffahrtsmuseums. Gemeinsam mit dem Bildhauer, dem Ortsbeirat Gaarden und dem Kieler Kunstbeirat, der die Wiederaufstellung finanziert hat, wurde zudem ein neuer Standort an der Hörn für das Kunstwerk gefunden. In Nachbarschaft des Neubaus der Investitionsbank SH und des Theaterschiffs steht nun seit dem 31. März weithin sichtbar die tonnenschwere Büste.“

    Die Büste steht direkt am sogenannten Germaniahafen (benannt nach der ersten deutschen Kriegswerft), direkt an der Stelle, wo nach dem 2. Weltkrieg die ersten U-Boote von HDW-Gaarden gebaut wurden. Unter anderem auch für das faschistische Regime in Chile, nach dem dort der blutige Putsch gegen die sozialistische Regierung von Alliende stattgefunden hatte.

    Damit nicht genug. Mittlerweile werden von der ehemaligen HDW-Werft, jetzt unter dem Namen Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) modernste U-Boote gebaut, die mit Brennstoffzellen-Antrieb wochenlang unentdeckt die Weltmeere durchtauchen können, um angeblich sicherheitspolitisch relevante geheime Informationen zu sammeln. Wichtige Verkehrswege können gesichert oder auch bedroht werden. Im Kriegseinsatz können sie über die Geräuscheortung den richtigen Feind ausspähen und mit Torpedos vernichten. Neuerdings werden sie auch von anderen Ländern, wie z. B. Israel mit Atomraketen nachgerüstet. Diese U-Boote werden problemlos auch an Länder geliefert, die in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt sind, wie z. B. Türkei und Ägypten. An Letzteres wurde am 9.4.2020 das dritte U-Boot übergeben. Die Baugenehmigung für die U-Boote erteilte 2014/25 das Bundeswirtschaftsministerium unter der Führung von Sigmar Gabriel (SPD). So ein U-Boot kostet denn locker mal 400-500 Mio. Euro. Ägypten liegt mit der Exportbilanz aktuell mit 800 Mio. Euro knapp hinter Ungarn. Aber das ist ja fast nichts im Vergleich zu den vom Bundessicherheitsrat im Jahre 2019 genehmigten Rüstungsexporten im Wert von 7,95 Mrd. Euro. Die Rüstungskonzerne verdienen in Kiel außerordentlich gut, zahlen ihre Steuern größtenteils woanders und weil das Geschäft so profitabel ist, dürfen die Arbeiter auch bei Corona arbeiten.

    Einige SPD- und Grünen-Politiker reden manchmal von Konversion (sprich Umwandlung in zivile Produktion). Aber da lachen nur noch die Möwen. „Ohne Export wäre die wehrtechnische Industrie in Schleswig-Holstein nicht überlebensfähig.“ sagt der Vorsitzende des Unternehmer-Arbeitskreises Wehrtechnik mit 30 Unternehmen und 6.400 Arbeitern. Eine traurige Wirtschaftsform, die nur noch durch Krieg und Mord am Leben zu erhalten ist. Corona hat uns mal kurz gezeigt, dass es Wichtigeres gibt und dass es mit Krieg und Waffen keine Lösung gibt.

    Diese Büste am Germaniahafen macht nun unverschämte Werbung für die Produktion zum (heimtückischen) Töten. Nicht nur für die Traditionsschiffe im Museumshafen ist das eine Provokation. Niemand wurde gefragt, ob das Denkmal gewünscht ist. Auf die Beschilderung durch die Stadt Kiel dürfen wir gespannt sein. (uws) (Bild oben: Manfred Sihle-Wissel an der Wilhelm-Bauer-Büste am Germaniahafen. Foto: LH-Kiel, Imke Schroeder)

    U Boot Krieg

    Bild: Im Ersten Weltkrieg kaperte das deutsche U-Boot U54 u.a. das Norwegische Segelschiff "Ocean" und versenkte es am 31.7.1917

     

    LETZTE MELDUNG:

    Das Nato-Manöver BALTOPS soll trotz der Corona-Krise vom 6.-19. Juni 2020 in der Ostsee stattfinden. Versorgungshäfen sind die Marinestützpunkte in Kiel und Eckernförde.
    Aus 18 Nationen werden wieder 50 Schiffe mit ca. 8000 Soldaten erwartet. USA und NATO wollen ihre Stärke gegenüber Russland zeigen, die angeblich seit März vor der dänischen und deutschen Küste mit Aufklärungsschiffen agieren.

  • 09-2020 WER RETTET WEN? RELOADED

    WER RETTET WEN? RELOADED

    Ein Film von unten von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2020, 79 Minuten
    Freitag, den 18.09.2020 um 19.30 Uhr, Hansa48
    Veranstalter: griechenlandsolidaritätskomitee kiel

    Siehe auch den Kommentar auch der LinX

    WerRettetWen Reloaded Plakat web

  • 10-2020 Die Stimme des anderen Geschlechts

    Einladung ins Kulturforum Kielstimme des anderen geschlechts web

    DIE STIMME DES ANDEREN GESCHLECHTS

    Auftakt der landesweiten Veranstaltungsreihe

    Frauen haben das Wort. Ihre Sichtweisen ergeben sich aus ihren Erfahrungen im Jemen, in Afghanistan, Syrien, Iran und Eritrea. Heute erheben sie ihre Stimme und erzählen ihre Geschichte. Sie vertreten auch die Frauen, die in den Herkunftsländern kämpfen oder etwas voranbringen und bisher nicht gehört wurden. Sie stehen hier nicht nur als das „andere Geschlecht“, sondern sie werden gleichberechtigt und als Frauen gehört. In ihren Beiträgen werden wichtige Aspekte von Frausein wie Frauenrechte, Geschlechterrollen und die Geschichte des Feminismus in ihren Herkunftsländern thematisiert. Bei unserer Auftaktveranstaltung liegt
    der Schwerpunkt auf aktuellen Entwicklungen in ihren ursprünglichen Heimatländern.

    An diesem Abend erleben Sie Ungehörtes:

    denn Sie sind dabei, wenn verbotene Lieder gesungen oder zensierte Texte vorgetragen werden.
    Die Sängerin und Songwriterin
    Faravaz Farvardin
    bildet den Rahmen für die Lesungen und Beiträge mit ihrer Musik.

    Mittwoch 21.10.2020 Faravaz Farvardin web
    im Kulturforum
    Andreas-Gayk-Straße 31
    24103 Kiel
    Beginn: 19.00 Uhr
    Eintritt frei!

    Ein Projekt der ZBBS e.V.

    Um Voranmeldung wird gebeten. Kulturforum Telefon: 0431/9013400

  • 12-2020 This mess we're In - Sofia Talvik

    This Mess We’re In - New Video - Sofia Talvik

    2020 has been a crazy year in many aspects. Swedish artist Sofia Talvik’s new Christmas single is taking on quite a few of these in her new music video. ”Can we fix this mess we’re in?” is what she’s asking while showing grave pictures of covid deniers in north the U.S and Europe, nurses struggling with overfilled hospitals, wildfires raging California and hurricanes blasting through Puerto Rico. ”I’m looking into the ornament, the cracking surface shows me a world that’s spent” she sings as icebergs are collapsing in the next picture. If anyone was wondering where she stands on these issues, this video makes it clear. She is not a denier. ”This Mess We’re In” follows her tradition of releasing a Christmas single every year for over 10 years. In 2017 she gathered her songs up till then and released the album ”When Winter Comes” which charted as no 5 on Folk Radio USA. For this new single she has taken a step away from her usual acoustic Folk/Americana sound and explored the wonders of dream-folk. With a production of 5 different guitars and a banjo she has also invited New Orleans drummer Marc Pagani and Swedish bass genius Janne Manninen (Robyn, Seinabo Sey) to join her, creating a magic wonderland for this evocative production which still manages to tie in with her folky roots. ”I guess you could call it a doomsday Christmas song, because why not, it’s 2020.” Is Sofia’s own words about the single, and it shows in this gutsy video.

    If you haven’t had a chance to check it out you can find it here, and the single is as always a free download on http://music.sofiatalvik.com. While you’re there, don’t forget to check out the 4 track unplugged Christmas EP ”Notes For Christmas”.

    Sofia Talvik - This Mess We're In
     
  • 02-2021 - Erklärung von Shahin Charmi zum Iltisbunker

    Zur Erinnerung - Shahin Charmi zum Iltisbunker:

    Die Kunst ist die einzige Wahrheit, die uns bleibt

    (Bild: Peter Werner, Kieler Arbeiterfotografen)

     

    Nach meiner Bezugnahme auf die erneute Anfrage der Stadt Kiel im April 2019, das durch die unermüdlichen Bemühungen der „Initiative zur Erhaltung des Bunkerbildes“ seit November 2018 unter Denkmalschutz gestellte Werk „Revolution und Krieg" wiederherzustellen, und der neu aufgenommenen Bemühungen der Mitarbeiter des Kulturdezernat Kiel (wie mir scheint mit neuer Besatzung und aufrichtigem Wollen und in Professionalität) dies zu realisieren, bin ich nun nach reichlicher Überlegung und in Anbetracht der politischen Entwicklungen zu dem Entschluss gekommen, aus folgenden Gründen die Wiederherstellung des Werkes abzulehnen.

    Aufgrund der zunehmend kriegerischen Haltung in der Politik der westlichen Wertegemeinschaft, USA, EU und NATO, die durch ihr desaströses Vorgehen besonders im Nahen und Mittleren Osten hunderttausende toter Zivilisten und Millionen Flüchtende zwecks ihrer eigenen geopolitischen, ökonomischen, rohstoffsichernden und militärischen Vormachtinteressen zu verantworten haben, aufgrund der ausbeuterischen Handelsabkommen sowie Wirtschaftssanktionen mit der Wucht von Massenvernichtungswaffen, begleitet von völkerrechtswidrigen Angriffskriegen und Kriegsverbrechen, Waffenexporten in Krisenregionen, für all diese neoimperialen Handlungen sind die westlichen Staaten, sowie die Bundesrepublik Deutschland, verantwortlich. Sie alle sind verantwortlich für die Vernichtung der Lebensgrundlagen, für die Ausbeutung, Armut, Folter, Tod und die Ausrottung zahlreicher Kulturen und den Zerfall souveräner Staaten.
    Deutschlands Rüstungsexporte in Krisen- und Kriegsgebiete an Diktaturen wie Saudi-Arabien - bekanntlich die Wiege sämtlicher islamistisch-terroristischer Gruppen, die von Saudi-Arabiens wahhabitischen Regime finanziert werden - sowie die Lieferungen der in Kiel produzierten U-Boote für die atomare Bewaffnung nach Israel, tragen nicht zur Friedenssicherung bei, sondern treiben Deutschland in eine neue Schuld. Ebenso die Koordination der Drohnenangriffe - einem Mord-Programm, das über Ramstein abgewickelt wird, ist einer der verheerendsten Antriebe der Destabilisierung ganzer Regionen.

    Die mit überwältigender Mehrheit verabschiedete Resolution im Deutschen Bundestag, mit der die BDS-Bewegung - welche die Einhaltung von Menschen- und Völkerrecht in Israel fordern - im allgemeinen Verständnis als „antisemitisch“ gebrandmarkt hat, unterstütz damit eine rechts-religiöse Regierung, die die Palästinenser und andere Minderheiten per Gesetzt skrupellos diskriminiert, den Siedlungskolonialismus unentwegt vorantreibt, nach Belieben Palästinesergebiete bombardiert, palästinensische Kinder in Internierungslager und Gefängnisse steckt und aus Gaza ein KZ-ähnliches Lager geschaffen hat, sowie die Expansionspläne durch die Besatzung von Regionen in den Nachbarstaaten wie die syrischen Golanhöhen unablässig weiterführt.

    Die stetig wachsende Rüstungsindustrie in den zahlreichen Betrieben in SH sowie der Ostuferhafen in Gaarden, nur wenige Kilometer entfernt vom Iltisbunker, Hauptumschlagplatz für Waffen der NATO an die russische Grenze offenbaren bedauerlicherweise ebenso die innewohnende Entwicklung und Interessen der schleswig-holsteinischen Politik, die nicht zu einer spannungslindernden Lage beitragen sondern die Kriegsgefahr erhöhen.

    Während die kriegstreibenden Güter von Schleswig-Holstein an das ultrakonservative Königreich der Saudis gehen, wo Frauen Bürger zweiter Klasse sind, die Symbolfigur Rosa Luxemburg am Iltisbunker zu porträtieren, die für ihren Einsatz für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Frauenrechte ihr Leben geben hat, würde an Heuchelei grenzen. Die Reichspogromnacht 1938 im Gemälde steht in unheilvollem Widerspruch zu der Rückratlosigkeit und Unterwürfigkeit Deutschlands gegenüber Israel, angesichts der dort stattfindenden Pogrome an den Palästinensern, sei es durch die emotionale Erpressung der Israel-Lobby oder aus Überzeugung, Israel in seinen Kriegsverbrechen und völkerrechtswidrigen Handlungen zu unterstützen.

    Bedauerlicherweise widerspricht all dies den Idealen und der antimilitaristischen Botschaft des Bildes „Revolution und Krieg“ und dem Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand und weist auf die Unbelehrbarkeit der politischen Systeme hin, die nach der Beendigung des zweiten Weltkrieges bis heute mehr als 200 Kriege und Konflikte geführt und Verursacht haben und heute dabei sind, weitere Kriege vorzubereiten. Angesichts der geschilderten Umstände und umfangreichen Verletzungen der Menschenrechte sowie Missachtung der Würde des Menschen kann ich als Künstler und Pazifist mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dieses Werk wiederherzustellen und erkläre den Zerfall des Werkes als stellvertretend für den fortschreitenden Zerfall der menschlichen und demokratischen Werte.

    Wenn die Politik versagt und völkerrechtswidrige Angriffskriege als „alternativlos“ bezeichnet werden, die Medien manipulativ in diesem Sinne wirken und das journalistische Gewissen verloren scheint, ist die Kunst die einzige Wahrheit, die uns bleibt.

    Shahin Charmi, 23.09.2019
    (Quelle: http://www.iltisbunker.de/index.html)

  • 02-2021 Kultur - Mit ewo2 und „Avanti Popolo 3“

    Kultur:

    Mit ewo2 und „Avanti Popolo 3“ für ein kämpferisches 2021

    Ein down-gelockter Jahreswechsel war es von 2020 auf 2021. So geht es auch zunächst weiter. Doch es liegt an uns, wie wir, auch unter diesen Bedingungen, die notwendigen und wichtigen Kämpfe zur Veränderung der Gesellschaft bestreiten. Wer die eigene Gemütslage angesichts von Rassismus, Rechtsentwicklung, Militarisierung, Raubbau an der Umwelt und Klimawandel, Abbau sozialer Rechte, schleichendem Rollbacks der Rolle der Frau in der Gesellschaft und der Daseinsvorsorge einschließlich der Gesundheitsvorsorge nicht den Maßnahmen gegen die Pandemie erledigen möchte, braucht nicht nur den widerständigen Geist und die Tat, sondern auch erhellende Momente. Sich erinnern an alte Zeiten, nicht vergessen wie kämpfen geht und Kraft zu schöpfen für vor uns liegende Aktivitäten.

    Kultur hat zu jeder Zeit ihren Beitrag geleistet, auf Seiten des Widerstands gegen soziale Missstände, gegen Ausbeutung und Krieg. Dies gilt auch jetzt, wenn allerorten mit #ohneunsistsstill um das Überleben von Kunst und Kultur in und nach Corona-Zeiten gekämpft wird.

    Die neue CD des ewo2 = des kleinen elektronischen Weltorchester im Quadrat ist ein wunderbares Beispiel – nicht nur für das Überleben von Kultur, sondern auch für Kultur in den Kämpfen dieser Zeit.

    „Avanti Popolo 3“ wurde im Jahr des 20jährigen Bestehens von ewo2 aufgenommen. Zur Veröffentlichung im Jahr 2020 steht der Hinweis „Glücklicherweise wurde diese CD schon vor „Corona” aufgenommen, so dass sich in der Titelauswahl nicht das neu Aufgeregte und Ungewisse widerspiegelt, sondern das historisch Grundsätzliche mit all seinen Bezügen zu heute”.
    Entgegen dem, was die Aussage im Booklet vermuten lässt, gibt die CD jedoch, sowohl textlich als auch musikalisch, gerade jetzt wichtige Impulse, um nachzudenken und darüber zur Erkenntnis zu gelangen: Eingeschränkter Aktionsradius durch eine Pandemie heißt nicht, sich mit dieser Welt derart zu versöhnen, dass kritische Fragen und daraus resultierendes widerständiges Handeln auf der Strecke bleiben müssen.

    Das erste Lied „Linker Vogel, schräger Kauz“ macht sich schon auf, ein Ohrwurm zu werden. Mit kraftvoller Stimme und einer Melodie, die sofort aufhorchen lässt, werden Aktivist*innen dargestellt, wie sie in jeder Stadt bekannt sind, die dabei sind wenn Antifa- oder Friedensaktionen, Seawatch oder Klimademos stattfinden, die internationale Solidarität nicht nur als Slogan kennen, die gleichberechtigtes solidarisches Leben nicht nur predigen, sondern leben. Menschen, die zur linken Bewegung gehören, sie stützen und unterstützen, die oft den Nerv mit ihren kritischen Anmerkungen treffen und dabei nerven können, sich nach der Diskussion aus der ersten Linie zurückziehen, um bei der nächsten Aktion wieder dabei zu sein. Sie zeigen, dass selbst bestens durchorganisiertes und geplantes Handeln mit ihrem kreativen und spontanen Beiträgen noch an Würze, Überzeugung und Kraft gewinnt.
    Jedes Stück dieser CD wäre so eine eigene Betrachtung wert, mit der auch Parallelen zur aktuellen Situation gezogen werden können. Doch die Auswahl, die hier vorgestellt wird, kann und soll nur zur Neugier auf die neue ewo2 beitragen. Und darauf hinweisen, weshalb ewo2 hochaktuell ist und im guten Sinne „gebraucht“ wird.
    Wenn heute wieder, wie bereits 2008/9, in linken und Gewerkschaftskreisen festgestellt wird „make the rich pay for the crisis“, kann das Lied „Ist der Reichtum eine Frucht“ Aufforderung sein, über die Daseinsvorsorge und deren Profite für Konzerne wie Helios, Vonovia, Vattenfall nachzudenken. Geschrieben wurde der Text über die Spekulation mit Grundnahrungsmitteln in der Französischen Revolution, ob dies auch auf andere Waren übertragbar ist, mögen die Zuhörer*innen selbst entscheiden.
    Mit „Ein stolzes Schiff“ und „Andre, die das Land so sehr nicht liebten“ wird das Thema Flucht berührt, die aus politisch unterschiedlichen Gründen erfolgt. Es sind Lieder aus der Mitte des 19. und des 20. Jahrhunderts, die heute ebenso aktuell sind, wie damals.
    In dem Booklet zu ihrer CD „Avanti Popolo 3“ erneuert ewo2 ihr Anliegen von 2009: „ewo2 spielt für die Sache der Erkenntnis, des Widerspruchs, aber auch für die Lust am Leben und Musizieren. Unser Prinzip ist die Veränderung.“
    Bestätigt wird dies mit der Auswahl der Stücke. Vervollständigt wird das Programm der CD mit Liedern der Befreiungsbewegungen und zu den Kämpfen der arbeitenden Klasse.
    Wenn dann das bekannte alte Volkslied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ erklingt, zu dem auch das Mitsingen problemlos möglich ist, kommt die Frage nach dem Sinn des 15-km-Radius der Corona-Maßnahmen in den Kopf.

    Die Mitglieder des Ensembles ewo2, Bernd Köhler (Gesang, Gitarre), Laurent Leroi mit seinem Knopfakkordeon und der Geiger Joachim Romeis, bringen die Melancholie, aber auch die Energie der Stücke in unsere Zeit. Mit „Die Herren der Welt”, einer bisher unveröffentlichten Aufnahme aus dem Jahr 2009, sind der vor fünf Jahren verstorbene Hans Reffert an diversen E-Gitarren und Christiane Schmied, die Mitbegründerin von ewo2, an den elektronischen Maschinen, noch einmal teil einer lebensbejahenden und mutmachenden CD des ewo2.

    Die Kämpfe werden 2021 nicht weniger – im Gegenteil werden wir uns darauf einstellen müssen, dass die Kosten der Pandemie auf die Rücken Mehrheit der Bevölkerungen abgewälzt werden sollen. Unser Widerstand dagegen wird einmal mehr das weltweit agierende Kapital zusammenbringen, um unseren Kampf zu spalten und dem Versuch uns aufzuhalten.
    Das Kapital wird weiterhin, ohne Rücksicht auf Menschen- und Arbeitsrechte, global ausbeuten, wird dabei auch vor weiteren Kriegen nicht zurückschrecken und das Leben der Menschen auf der Flucht wird von uns, gegen die Gier der Profiteure an Krieg und Umweltverschmutzung, verteidigt werden müssen.
    Einige, vom Pandemiegeschehen ganz Unerschrockene und/oder Unbeeindruckte, werden sagen: Wir leben halt weiterhin im Kapitalismus. Solange wir daran nichts ändern, wird jedes Jahr enden und das Neue Jahr weiterhin in diesem System beginnen.

    Ja – wir müssen und werden weiter kämpfen für eine ökologische, emanzipatorische, feministische, integrative Gesellschaft! Dazu tragen die Mitglieder der marxistischen linke ihren Teil bei. Wie dieser Kampf entwickelt werden kann, ist in unserer Satzung beschrieben. Aktuelle Beispiele, Beiträge, Diskussionsansätze gibt es, aber auch die Macht, Gewalt und Repression des Kapitals zum Erhalt ihrer Macht werden täglich auf der Internetseite www.kommunisten.de dargestellt.
    Aber wir wissen auch, dass wir diesen Kampf nicht allein gewinnen können, dass linke Kräfte zusammenarbeiten müssen, dass wir dazu auch „unsere“ Kultur brauchen – auch damit können wir Menschen gewinnen und zeigen, wie es ewo2 sagt „Eine andere Musik und eine andere Welt ist möglich.“
    Diese Ansicht scheinen die Musikjournalist*innen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien zu teilen, die im Dezember 2020 und für Januar 2021 die CD „Avanti Popolo 3“ in die Liederbestenliste für deutschsprachige Chansons in die TOP 10 gewählt haben. Gratulation dazu an ewo2 und ein unverschämt gutes Hörerlebnis allen mit dieser CD!

    Bettina Jürgensen, marxistische linke

    CD „Avanti Popolo 3“ – TITEL-LISTE
    1 Linker Vogel, schräger Kauz
    2 Hasta Siempre, Commandante
    3 Komm Marie
    4 Ist der Reichtum eine Frucht
    5 Les Canuts
    6 Ein stolzes Schiff
    7 Das Wandern ist des Müllers Lust
    8 Che sara
    9 Die Herren der Welt
    10 Das Lied von der Moldau
    11 Andre, die das Land so sehr nicht liebten
    12 S’brent

    Die CD gibt es für 15,- Euro + 2,- Euro Versand über Bernd Köhler. E-Mail: bk@ewo2.de
    Mehr Infos: www.ewo2.de

  • 05-2021 Fotogalerie zum Gedenken an Peter Werner

    Arbeiterfotografen:

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  • 09-2021 Flandernbunker an der Kiellinie

    Flandernbunker an der Kiellinie
    4. und 5. September 2021, 11-18 Uhr
    Picknick, Livemusik und bunte Kultur

    4. und 5. September 2021, Flandernbunker, 11-18 Uhr: Zwei Tage “Café International” zur Kieler Woche 2021
    Runder Tisch, eine Welt – Kommt alle mit Picknick! Zwei schöne Tage voll Livemusik und bunter Kultur. – Eintritt frei – Essen u. Trinken mitbringen – kein Verkauf.

    Menschen unterschiedlicher Nationen, Kulturen und Meinungen kommen zusammen, bringen Essen und Getränke mit – und teilen mit anderen, um so vielleicht in Gespräche zu kommen. Dazu gibt es interkulturelle Life-Musik (z.B. Welt-Musik, Sinti-Jazz, Jiddische Musik), Informationen und Mitmachspiele für große und kleine Menschen. Spontanes Kommen mit Picknick möglich – Anmeldungen und Platzreservierung ratsam unter info@Kriegszeugen.de oder 0431 – 260 630 9.

    Zum „Café International“ lädt der Verein Mahnmal Kilian ein in Zusammenarbeit mit dem Kieler-Woche-Büro und dem Forum für Migrantinnen und Migranten der Landeshauptstadt Kiel sowie verschiedenen Verbänden und Vereinen. Partner ist die Arbeitsgemeinschaft Kieler Auslandsvereine und die Europa-Union. Vertreten sind lnteressenverbände wie der Landesverband der Sinti und Roma, das Kieler Friedensforum, der Afrika-Verein Lisungi, die Deutsch-Russische Gesellschaft oder die Deutsch-Ungarische Gesellschaft – und weitere sind eingeladen. Auf der gesamten „Bunkerinsel“ soll dazu das „Café International“ stattfinden – wie schon in den Jahren 2018 und 2019. Die Veranstaltung wird vom Förderfonds „Zusammenhalt stärken – Teilhabe sichern“ unterstützt.
    Erstmals wird das Fest 2021 zur Kieler Woche parallel zum “Open Ship” der Marine stattfinden. Daher lädt der Verein Mahnmal Kilian in seiner „Speakers Corner“ auch zum Meinungsaustausch zum Thema „Krieg & Frieden“ ein, wozu insbesondere auch Soldat*innen und Vertreter*innen von Friedensverbänden eingeladen sind.